Zum Jahresbeginn 2021 wurden in einer Studie über 81 deutsche Großstädte hinweg die Angebotspreise von Eigentumswohnungen mit 40 bis 120 m² zum Vorjahreszeitraum verglichen. Hier die Ergebnisse:
- Die Immbilienpreise sind im letzten Jahr in 75 der 100 Städte angestiegen
- Die Quadratmeterpreise liegen in München nach einem Plus von 8 % nun über 8.000 €, in Hamburg mit einem Plus von 14 % nun über 5.000 €
- Einen großen Sprung gab es mit +22 % in Frankfurt am Main, wo Eigentumswohnungen im Median nun beinahe 6.000 €/m² kosten
- Bislang günstigere Städte wie Herne in Nordrhein-Westfalen mit +36 % sowie Halle und Leipzig im Osten mit +27 % und +21 % holen auf
Immobilienpreise steigen, mancherorts um über 30 %
Bis jetzt hat sich die Corona-Pandemie auf dem Immobilienmarkt nicht preissenkend bemerkbar gemacht. Vielmehr stiegen die Immobilienpreise während eines Jahres Corona in 75 der 81 Großstädte in Deutschland weiter angestiegen – zum Teil um mehr als 30 %. Dies ist das Ergebnis einer kürzlich erschienenen immowelt-Studie. Untersucht wurden dafür die Angebotspreise für Eigentumswohnungen im Wohnflächenbereich 40 – 120 m².
München und Hamburg
Auch in den bereits ohnehin schon teuren Metropolen haben die Immobilienpreise nochmals kräftig zugelegt. In München müssen Immobilienkäufer nach einem Preiszuwachs von 8 % nunmehr rund 8.150 € pro m² zahlen. Ein Jahr zuvor waren es immerhin noch 7.580 € pro m² im Schnitt. Auch in Hamburg wurde in neuer Höchstwert ermittelt: Hier kostet ein Quadratmeter mittlerweile 5.270 € — dies markiert einen Anstieg um 14 % innerhalb eines Jahres.
Berlin und Potsdam
Wohnungskäufer in Berlin zahlen zwar insgesamt weniger, aber auch in der Hauptstadt sind Eigentumswohnungen teurer geworden: mit +11 % jetzt 4.640 € pro m². Das benachbarte Potsdam bleibt davon nicht unbeeinflusst und erlebte mit +26 % einen enormen Anstieg und liegt mit einem Preisniveau von 4.520 € pro m² nur noch knapp hinter Berlin.
Immobilienmarkt zeigt sich robuster als andere Geldanlagen
Für Prof. Cai-Nicolas Ziegler, CEO von immowelt, zeigt diese Entwicklung klar, dass sich der Immobilienmarkt im Gegensatz zu alternativen Geldanlagen während der Corona-Pandemie als krisenfest erwiesen hat und dass die Preise hier nicht zurückgehen, sondern vielmehr teils kräftig ansteigen. Er führt dies auf die anhaltend hohe Nachfrage nach Wohnraum zurück. Die Corona-Pandemie habe nichts daran geändert, dass Wohnraum gerade in beliebten Großstädten wie eh und je Mangelware sei.
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Frankfurt am Main: Plus 1.000 € pro m²
Frankfurt am Main belegt mit großem Abstand den 2. Platz der teuersten Standorte hinter München. Aber auch die Finanzmetropole konnte 2020 kräftig aufholen. Denn um satte 22 % verteuerten sich Eigentumswohnungen hier. Gegenwärtig kostet der Quadratmeter in Frankfurt 5.980 € und damit im Vergleich zu 2019 rund 1.000 € mehr. Zum einen macht sich hier die große Zahl teurer Neubauwohnungen bemerkbar, die zusätzlich auf den Markt drängen, zum anderen ist die Wohnraumnachfrage in Frankfurt ungebrochen auf hohem Niveau. Auch lässt sich feststellen, dass der Brexit diese zusätzlich befeuert hat, denn Frankfurt ist ein durchaus geeigneter Ort, um die bisherige Rolle Londons als Dreh- und Angelpunkt der europäischen Finanzwelt zu übernehmen. Tatsächlich haben schon einige Banken ihr Personal in Frankfurt aufgestockt – und weitere könnten dieses Jahr dem Trend folgen.
Stuttgart, Freiburg u. a.
Mit einem Plus von 11 % ist der Anstieg in Stuttgart zwar etwas geringer, doch die baden-württembergische Landeshauptstadt befindet sich mit rund 4.800 € pro m² im Schnitt nach wie vor im Kreis der teuersten Städte Deutschlands. Freiburg (+9 %) liegt mit 4.980 € pro m² sogar noch darüber. Ganz allgemein verzeichnen neben den Großstädten hauptsächlich kleinere bayerische und baden-württembergische Städte hohe Immobilienpreise. Sowohl Ingolstadt mit +5%, Regensburg mit +2 %, Erlangen mit ‑1 % und Heidelberg mit 0 % liegen im Schnitt alle über der 4.000 € pro m²-Marke und sind immer unter den Top 15 unter Deutschlands teuersten Städte.
Stärkste Preiszuwächse in Nordrhein-Westfalen und im Osten
Bezahlbarer sind die Immobilienpreise laut der immowelt-Studie im Ruhrgebiet und im Osten. Doch auch die Städte dort holen nach und nach auf. Herne in Nordrhein-Westfalen legt mit +36 % deutschlandweit sogar am meisten zu. Im Vergleich ist das Preisniveau aber immer noch eher niedrig. Trotz des hohen Anstiegs liegen der Quadratmeterpreis aktuell bei mittleren 1.540 €. In Recklinghausen mit + 23%, in Hamm mit +22 % und in Wuppertal mit +22 % sind die Preise ähnlich.
Leipzig, Dresden und Halle
In den ostdeutschen Großstädten liegt das Niveau insgesamt etwas höher. Beliebte Großstädte wie Leipzig mit +21 % und Dresden mit +18 % sind weiter im Aufwind, auch die Einwohnerzahl und mit dieser die Wohnraumnachfrage steigen weiter. Mittlerweile kostet der Quadratmeter in Leipzig rund 2.500 €, in Dresden 2.610 €. Halle an der Saale kann indessen mit +27 % noch einen höheren Anstieg verbuchen, dort kostet der Quadratmeter nun 2.240 €. In Halle zeigt sich wahrscheinlich ein Nachzugseffekt, da die Preise im nahen Leipzig ebenfalls stark zugelegt haben,
Berechnungsgrundlage:
Basis für die Kaufpreisberechnungen sind auf immowelt.de inserierte Verkaufsangebote für Eigentumswohnungen in den 81 größten deutschen Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern. Berücksichtigt wurden nur mehrfach nachgefragte Angebote. Bei den Preisen handelt es sich um Angebotspreise, nicht um Abschlusspreise. Für die Preise wurde jeweils der Median, ein statistischer Mittelwert, der in 2019 und 2020 auf immowelt angebotenen Eigentumswohnungen mit 40 bis 120 m² angegeben.