68 % der jüngeren Frauen befürchten Altersarmut
Die heutige Generation der jungen Erwachsenen ist stärker von Altersarmut gefährdet als vorhergehende Generationen. Denn die demografische Schere zwischen Alt und Jung öffnet sich tatsächlich immer weiter. Immer weniger junge Menschen stehen immer mehr älteren Menschen gegenüber und müssen per Generationenvertrag für diese sorgen. Längst dringt ins Bewusstsein, dass der gewohnte Lebensstandard im Alter mit der staatlichen Rente alleine nicht gehalten werden kann. Eine repräsentative Studie der Gesellschaft für Konsumforschung GfK zeigt im Auftrag der Generali Deutschland, dass sich zwei Drittel der jetzt jungen Menschen im Alter von 18 bis 32 Sorgen um ihre Zukunft machen – die aktuelle Corona-Pandemie leistet dazu noch ihren eigenen Beitrag. Die Studie zeigt vor allem bei Frauen die Sorge vor Altersarmtut. Der Vorstandsvorsitzende der Generali Deutschland, Giovanni Liverani, legte bei der Vorstellung der Studie daher Wert auf die Feststellung, dass es eine hohe gesellschaftliche Bedeutung habe, den jungen Menschen das komplexe Thema der Altersvorsorge frühestmöglich nahezubringen, sie darüber zu informieren und zu beraten und ihnen dabei auch Lösungen zu bieten.
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Insbesondere Frauen fühlen sich zu wenig informiert
Vor allem junge Frauen machen sich mit einem Anteil von 68,3 % sorgen über Altersarmut. Laut der Studie fühlen sich 68,2 % beim Thema Altersvorsorge unzureichend informiert – das ist ein noch schlechterer Wert als bei den männlichen Altersgenossen, das ergab eine Studie des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung DIVA, die fast zeitgleich erhoben wurde. 28,4 % gaben außerdem an, dass für sie nicht klar erkennbar sei, welche Maßnahmen für die Altersvorsorge für sie persönliche die besten wären. Frauen unterbrechen oder reduzieren zudem häufig aus familiären Gründen ihre Erwerbstätigkeit. Mütter, die die Erwerbstätigkeit zugunsten der Kindererziehung unterbrechen, sind daher besonders von Altersarmut bedroht.
Familienzeit senkt Rentenniveau
Frauen sind vom Generationenvertrag häufig mehrfach benachteiligt. Denn zum einen zahlen sie bei sinkendem Rentenniveau in die Rentenkasse in – dies betrifft gleichwohl auch Männer – zum anderen treten sie aber deutlich häufiger beruflich für die Familie zurück und erhalten folglich im Alter weniger Rente. Besonders junge Frauen fühlen sich mit einem Anteil von 82,4 % in dieser Hinsicht zu wenig von der Politik beachtet. Für immerhin 62,5 % der in der Studie befragten jungen Frauen wird das im nächsten Jahr eine Rolle bei ihrer Wahlentscheidung haben. Und 63,7 % fordern von der Politik, andere, mehr und konkretere Lösungen anzubieten, die über die gesetzliche Rente hinausreichen. Rund ein Viertel der befragten Frauen meint auch, die Politik solle enger mit Versicherern oder privaten Anbietern für Altersvorsorge zusammenarbeiten.
Die Furcht, dass die gesetzliche Rente im Alter nicht reichen wird, geben insgesamt 69,3 % der befragten Frauen an. Viele fühlen sich auch mit der Unübersichtlichkeit der verfügbaren Angebote überfordert. Für 20,7 % der Frauen, die denken, dass die Rente nicht ausreichen wird, ist das Thema Altersvorsorge schlicht zu komplex, 68,4 % vermissen für sie passende Informationen. 44,3 % fühlen sich schlechter informiert als Männer. Vor allem von der Politik fühlen sie sich schlecht informiert, 87,3 % gaben dies an, 28,3 % fühlen sich extrem schlecht informiert.
Corona – Kurz- und Langzeitfolgen
Kurzfristig spüren junge Frauen bereits jetzt die Folgen der Corona-Krise. Immerhin 27,1 % sagen, dass die Angespartes schon anders genutzt haben als vorgesehen, wie etwa für Wohnungseinrichtung oder Altersvorsorge. (Zum Vergleich: Bei Männern geben dies etwa 45,5 % an). Dennoch macht sich bei jeder dritten Frau aufgrund der Corona-Krise Sorge über ihre finanzielle Zukunft breit. 9,4 % der Frauen verzeichnen bisher schon starke Einbußen, 16,1 % sagen, dass sie als Folge der Krise bereits ihren Lebensstil angepasst haben. Etwa ein Drittel der Frauen glaubt, dass die Corona-Krise ihre Möglichkeiten für die finanzielle Vorsorge noch über zwei oder drei Jahre verringern wird, ein Viertel sogar, dass die Folgen für sie noch vier oder fünf Jahre spürbar sein werden.