Zu Monats­be­ginn lagen die Bauzinsen im Oktober wieder nahe dem Allzeit­tief im März 2020, das berichtet die Interhyp, Deutsch­lands größter Baufi­nan­zie­rungs­ver­mittler. Laut Mirjam Mohr, Vorständin im Privat­kun­den­ge­schäft der Interhyp AG, sind die Zinsen für Immobi­li­en­kre­dite infolge der wirtschaft­li­chen Unsicher­heiten, die die Corona-Krise mit sich bringt, sowie der Niedrig­zins­po­litik der Zentral­banken über den Sommer wieder leicht gesunken. Bei guter Bonität sowie einer günstigen Finan­zie­rungs­kon­stel­la­tion sind derzeit, laut Interhyp, für zehnjäh­rige Darlehen Bestkon­di­tionen sogar unter­halb 0,5 % im Jahr möglich. Im Allge­meinen zeigt die Entwick­lung Angebots­zinsen im Durch­schnitt deutlich unter 1 %.

Experten sehen anhaltend günstige Zinsen für Immobilienkredite

Die Interhyp stellt ebenfalls ein Bauzins-Trend­ba­ro­meter auf, bei dem monat­lich Experten deutscher Kredit­in­sti­tute befragt werden. Kurzfri­stig geht hier die Mehrheit von anhal­tend günstigen Zinsen aus. Auch die bereits beschlos­sene Verlän­ge­rung des Baukin­der­geldes bis Ende März 2021 erweist sich dabei als weiterer Pluspunkt. Mirjam Mohr sieht in der Fortfüh­rung der Förde­rung eine positive Entwick­lung und eine Erleich­te­rung für den Erwerb von Wohnei­gentum, gerade für Familien. So lasse sich das Baukin­der­geld von 12.000 Euro pro Kind über 10 Jahre zum Beispiel über Sonder­til­gungen in die Finan­zie­rung einbringen somit beson­ders bei Familien mit mehreren Kindern der Kauf bzw. Bau eines Eigen­heims spürbar erleich­tern. Dass viele Familien gezielt nach Förder­mit­teln oder dem Baukin­der­geld fragen, zeige sich bei Beratungs­ge­sprä­chen immer wieder.

Entwicklung der Pandemie bedingt die Entwicklung der Zinsen

Derzeit profi­tieren Kredit­nehmer von dem anhal­tend günstigen Zinsni­veau, und in nächster Zeit dürfte sich daran kaum etwas ändern, folgt man dem Interhyp-Bauzins-Trend­ba­ro­meter. Angesichts der Corona-Pandemie und anderer Unsicher­heiten, z. B. dem Ausgang der anste­henden US-Wahl und dem Brexit – progno­sti­zieren die Experten zumin­dest kurzfri­stig gleich­blei­bend günstige Kondi­tionen. Ein Institut ist sogar der Ansicht, dass die Zinsen nochmals sinken werden. Für das nächste halbe Jahr bzw. Jahr progno­sti­zieren manche Banken etwas höhere Zinsen. Sie nehmen dieses Szenario vor allem an, wenn ein Impfstoff gegen Corona gefunden wird und eine breite wirtschaft­liche Erholung einsetzen kann.

Mit Blick auf die zurzeit steigenden Infek­ti­ons­zahlen sieht Mirjam Mohr den Pande­mie­ver­lauf und die Folgen für die Konjunktur aller­dings weiter als sehr unbere­chenbar an.

Bild: Interhyp AG: Bauzins-Trend­ba­ro­meter von Interhyp auf der Basis der Befra­gung der Zinsexperten von zehn Kredit­in­sti­tuten in Deutschland.