Richtig Lüften – für viele ist das bereits bei „normalen“ Außenthema ein schwieriges Thema. Doch beginnt die Heizperiode, häufen sich erfahrungsgemäß die Fehler bei der Belüftung von Wohnräumen. Zum Beispiel bleiben oft die Fenster geschlossen, um keine teure Heizwärme zu verlieren. Doch damit wird auch keine Luftfeuchtigkeit in Räumen durch trockenere Außenluft ausgetauscht. Und das begünstigt direkt den Befall der Innenräume durch Schimmelpilz. Durch richtiges Lüften lassen sich Heizen und Wohnungsbelüftung optimal aufeinander abstimmen – und der Schimmelpilz hat keine Chance.
Richtiges Lüften
Zu hohe Luftfeuchtigkeit in Räumen begünstigt Schimmel. Grundlegend sollte deshalb die Feuchtigkeit möglichst schon am Entstehungsort in Grenzen gehalten werden. Das beliebte Lüften über angekippte Fenster ist dafür leider auch die schlechteste Variante. Denn, sind Fenster über längere Zeit oder durchgehend gekippt, kühlen die Wände aus und Energieverbrauch und Heizkosten erhöhen sich dramatisch. Das Umweltbundesamt empfiehlt dagegen in seinem Leitfaden für richtige Belüftung, bei Frischluftbedarf zu stoßlüften.
Experten haben berechnet, dass bei richtigem Stoßlüften die Raumluft 200 Mal schneller ausgetauscht wird als bei gekippten Fenstern. Das geht also deutlich schneller und es wird zudem viel Heizenergie gespart. Tatsächlich sollte man Wohnräume auch im Winter dreimal bis fünfmal pro Tag stoßlüften, also die Fenster einige Minuten komplett öffnen, auch parallel in vorne und hinten liegenden Räumen, so dass ein Durchzug entsteht. Damit die Wohnräume dabei nicht mehr als nötig auskühlen, sollte das Lüften im Winter auf jeweils fünf bis zehn Minuten beschränkt bleiben. Damit wird bereits eine völlig ausreichende Durchlüftung erreicht.
Kluges Heizen
Komplettiert wird richtiges Lüften erst durch kluges Heizen. Dabei ist im Winter folgendes die wichtigste Leitlinie: Auch wenn während des Tages über längere Zeit niemand zu Hause ist, muss bei niedrigen Außentemperaturen immer durchgehend geheizt werden. Denn, wer abends nach Hause kommt und dann beginnt, die ausgekühlten Räume zu heizen, hat einen deutlich höheren Energieverbrauch, als diejenigen, die ihre Heizung auf einer niedrigeren Temperatur durchlaufen lassen. Tatsächlich sollte die Innenraumtemperatur niemals niedriger werden als 16 °C. Bei Wohnräumen ist mindestens eine stabile Temperatur im Bereich 19 bis 21 °C empfehlenswert. Bei Zimmern und Räumen, die wenig genutzt werden, zum Beispiel Abstellkammer oder Gästezimmer genügen auch 16 °C.
Türen zwischen unterschiedlich beheizten Räumen sollten stets geschlossen sein. Denn, kommt aufgeheizte Luft in einen kühleren Raum, kondensiert die Luftfeuchtigkeit in Räumen an den kalten Wänden. Die Feuchtigkeit sammelt sich dann an den kältesten Stellen – Top-Bedingungen für die Schimmelpilzbildung.
Schimmelpilz verhindern
Im Grunde ist es einfach. Wird nach den oben genannten Kriterien geheizt und gelüftet, verhindert man dadurch, dass die Raumluftfeuchte über 70 % ansteigt und damit zu hoch wird. Dann ist auch die Schimmelpilzgefahr minimal.