Mietpreis­bremse? In diesen Metro­polen hilft beim bezahl­baren Wohnraum eigent­lich nur eins: Ein fetter Gehalts­scheck. Dies sind die zehn Städte mit den höchsten Mieten der Welt.


Sage mir, wo du wohnst und ich sage dir, wie viel du verdienst – manche Wohnungs­märkte gleichen exklu­siven Clubs mit unerbitt­li­chen Türste­hern. In diesen Metro­polen und Finanz­zen­tren haben selbst Gutver­diener Probleme, bezahl­baren Wohnraum zu finden. 20 Prozent mehr Miete binnen eines Jahres? 3700 US-Dollar für eine durch­schnitt­liche Drei-Zimmer-Wohnung? In den zehn Städten mit den höchsten Mieten weltweit 2018 sind diese Zahlen brutale Realität.

Die Deutsche Bank unter­suchte in ihrem siebten alljähr­li­chen Index „Mapping the World’s Prices“ das Preis­ni­veau und den Lebens­stan­dard in 50 Städten, die für den globalen Finanz­markt von Bedeu­tung sind. Die Analy­sten nahmen dabei unter anderem die monat­li­chen Kosten für die Unter­kunft unter die Lupe. Auch wenn die Mietpreise etwas anderes vermuten lassen: Geschaut wurde nicht nach Penthäu­sern, sondern nach Wohnungen mit zwei Schlaf­zim­mern im mittleren Preissegment.

In diesen zehn Städten werden 2018 die höchsten Mieten verlangt:

#10: Singapur

Singapur eröffnet wie im Vorjahr die Top 10 der Städte mit den höchsten Mieten. Zwar verteu­erten sich die durch­schnitt­li­chen Wohnpreise in dem südost­asia­ti­schen Stadt­staat um fünf Prozent auf aktuell 1974 Dollar. Das reicht im „Mapping the World’s Prices 2018“-Index aber gerade einmal dafür, im weltweiten Vergleich nicht an Boden zu verlieren. Im Vergleich zu New York City ist das Wohnen in Singapur aber immer noch vergleichs­weise erschwing­lich. Die Durch­schnitts­woh­nung kostet hier 69 Prozent des Äquiva­lents in New York.

#9: Dublin, Irland

Mieter in Dublin brauchen starke Nerven – und tiefe Taschen. Das Mietni­veau ist laut dem DB-Index binnen eines Jahres um erschreckende 21 Prozent gestiegen. Ein durch­schnitt­li­ches Drei-Zimmer-Apart­ment in der irischen Haupt­stadt kostet demnach aktuell 2048 Euro. Das sind über 400 Euro mehr als noch 2014. Die Nachfrage bestimmt den Preis. Dublin ist dank seiner Steuer­po­litik EU-Zentrale von US-Tech-Konzernen wie Apple und Yahoo. Die Stadt stieg in dem Mietindex um vier Plätze.

#8: Sydney, Australien

Mieter in Sydney dürfen hingegen etwas durch­atmen. Die Miete verrin­gerte sich um vier Prozent auf nun 2052 Dollar. 2016 lag der Durch­schnitts­preis für die Modell­woh­nung noch bei 2440 Dollar. Aller­dings hatte sich da die Miete binnen eines Jahres um über 500 Dollar pro Monat erhöht.

#7: Boston, USA

In Boston gingen die Mietpreise ebenfalls leicht zurück. Eine Drei-Zimmer-Wohnung im mittleren Preis­seg­ment kostet in der Univer­si­täts­stadt laut dem DB-Index 2164 Dollar. Das sind drei Prozent weniger als 2017. In den vergan­genen drei Jahren sind die Mieten sogar um acht Prozent gesunken. Eine Wohnung in Boston kostet 76 Prozent einer vergleich­baren Unter­kunft in New York.

#6: Zürich, Schweiz

Zürich ist der größte Finanz­platz der Schweiz. Wer hier Präsenz zeigen will, muss Lebens­hal­tungs­ko­sten zahlen, die zu den höchsten der Welt gehören. Bei der Miete aber verzeich­nete die Analyse der Deutschen Bank einen deutli­chen Rückgang. Der monat­liche Wohnungs­preis verrin­gerte sich um sieben Prozent auf 2337 Dollar. 2014 hatte die Durch­schnitts­miete noch bei 3000 Dollar gelegen.

#5: London, Vereinigtes Königreich

Der bevor­ste­hende Brexit und die damit verbun­dene Unsicher­heit lässt die Preise in London sinken. Das gilt auch für die Mieten. Minus acht Prozent verzeichnet der „Mapping the World’s Prices 2018“-Index. Demnach kostet das durch­schnitt­liche Drei-Zimmer-Apart­ment in der briti­schen Haupt­stadt aktuell 2410 Dollar. Noch vor drei Jahren waren es 2898 Dollar, ein Minus von 17 Prozent. London verschlech­terte sich in dem Mietran­king um einen Platz.

#4: Paris, Frankreich

Zwei Plätze nach oben ging es hingegen für Paris. Das Mietni­veau liegt bereits bei 87 Prozent der Preise in New York. 2483 Dollar werden aktuell in der franzö­si­schen Haupt­stadt für ein Drei-Zimmer-Apart­ment verlangt. Das sind acht Prozent mehr als 2018 und 15 Prozent mehr als vor drei Jahren.

#3: New York City, USA

Die Mietpreise in New York stagnieren. Im Drei-Jahres-Vergleich verzeichnet der DB-Index keine Verän­de­rung. Im Vergleich zu 2017 sanken die Mieten leicht um zwei Prozent. Das ändert aber kaum etwas an der Tatsache, dass Wohnen in der inoffi­zi­ellen Haupt­stadt der Welt ein Luxus ist. 2854 Dollar kostet hier eine durch­schnitt­liche Wohnung mit zwei Schlaf­zim­mern. In den USA geht es aber noch teurer.

#2: San Francisco, USA

Für altein­ge­ses­sene Einwohner ist die Nähe San Franciscos zum Silicon Valley mittler­weile ein Fluch. Immer weniger Menschen können sich die Mietpreise leisten. Der DB-Index verzeich­nete erneut ein Plus, dieses Mal in Höhe von sechs Prozent. 3664 Dollar müssen Mieter für eine Drei-Zimmer-Wohnung im mittleren Preis­seg­ment monat­lich hinblät­tern. Das sind 128 Prozent mehr als in New York und rund doppelt so viel wie in Dubai oder Tokio. Dennoch rutschte San Francisco von Platz eins des Rankings ab.

#1: Hongkong

Hongkong ist der teuerste Wohnungs­markt der Welt. 2014 zahlten Mieter in der ehema­ligen Kronko­lonie noch durch­schnitt­lich 3077 Dollar für ihre Wohnung. 2018 sind die Mietpreise bei 3737 Dollar angelangt. Sie verteu­erten sich seit 2017 um 15 Prozent. Im Jahr davor lag das Plus bei 18 Prozent. Eine Wohnung in Hongkong ist fast ein Drittel teurer als in New York. Für die Monats­miete bekäme man in Kopen­hagen oder Amsterdam zwei Wohnungen. Für gleich drei Wohnungen würde es in Berlin, Wien und Edinburgh reichen.

Quelle: capital.de / Nina Jerzy
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