In neuen Häusern ist meist jede Menge Technik verbaut „um modernen Standards zu genügen“. Die moderne Technik hat sich aber auch schon von Fall zu Fall als Kostenfalle entpuppt. Weshalb es sich rechnen kann, auf weniger Technologie zu setzen.
Eines der großen Themen beim modernen Bauen ist Energieeffizienz. Doch auch komfortabel wollen die Menschen wohnen, wenn sie ein neu gebautes oder auch frisch saniertes Haus beziehen. Dafür kommen immer mehr große und kleine Helfer zum Einsatz. Doch die haben ihren Preis. Nicht nur die Anschaffungskosten, sie müssen auch gewartet und ggfs. auch einmal repariert oder ausgetauscht werden. Die Kosten äußern sich als das, was mittlerweile schon unter dem Begriff der „dritten Miete“ verstanden wird. Experten gehen davon aus, dass diese „dritte Miete“ die durch die kleinen Helfer eingesparten Energiekosten bald weit übertreffen wird. Von einem Rebound-Effekt wird dabei gesprochen, bei dem das ursprüngliche Einsparpotenzial dann nicht mehr realisiert werden kann.
Beim Thema Heizen geht es momentan verstärkt darum, die Wärme effizient im Gebäude zu halten. Allerdings werden die Winter immer milder. Rein rechnerisch wäre das Geld besser angelegt, würde man sich darum sorgen, Gebäude im Sommer effizient zu klimatisieren. Denn, gemessen an einer Kilowattstunde, kostet das Herunterkühlen eines Gebäudes dreimal so viel wie das Heizen im Winter.
Beim Verbauen moderner Technik in Gebäuden wird eigentlich beabsichtigt, die Betriebskosten gering zu halten. Allerdings gibt es dabei Faktoren, die genau das Gegenteil bewirken. Bereits bei der Anschaffung von technischen Hilfen für smartes und energieeffizientes Wohnen sind die Kosten beachtlich. Doch dabei bleibt es natürlich nicht. Auch für die Wartung fallen in regelmäßigen Zeitabständen Kosten an. Das Problem ist dabei jedoch oft, qualifizierte Handwerker zu finden. Generell herrscht in dieser Sparte Mangel, daher können Experten auch höhere Löhne verlangen, oder man muss unter Umständen lange auf den Service warten.
Nimmt man all die smarten Helfer, die mittlerweile in modernen Haushalten üblich sind zusammen, entpuppen sie sich zudem als echte Stromfresser und belasten das Wohnungsbudget in beachtlichem Ausmaß. Kenner der Branche geben ebenfalls zu bedenken, dass sich die Lebensdauer der technischen Geräte beobachtbar verkürzt. Teure Neuanschaffungen werden dadurch öfter nötig als möglicherweise eingeplant. Für Warm- und Kaltwasserzähler ist in Deutschland ohnehin gesetzlich geregelt, dass diese alle sechs Jahre auszutauschen sind.
Insgesamt betrachtet kann es sich deshalb tatsächlich lohnen, zu prüfen, welche Technik man wirklich braucht und wie effizient die technischen Helfer, über deren Anschaffung man nachdenkt wirklich arbeiten würden – und auf unnötiges zu verzichten. Einfachere, sparsamere, solidere und vor allem weniger Technik macht Wohnen in Wirklichkeit bezahlbarer. Die Kaltmieten steigen vor allem in Städten stark, da Wohnraum knapp ist. Da Gas‑, Öl- und Stromkosten schwanken, müssen sie Mieter bei den Betriebsnebenkosten immer mehr auf ein Auf und ab einstellen. Etwas geringere Kosten aufgrund von weniger verbauter Technik kann da einen echten Unterschied machen. Enttechnisierung ist ein „heißer Kandidat“, um generell Kosten einzusparen.
Hannes Rasp Categories: Immobilien zur Kapitalanlage Comments 1105 Investition Baudenkmal – Chance oder Risiko?Attraktive Altbauten in besonders guter Lage sind oftmals denkmalgeschützt. Das Adjektiv „denkmalgeschützt“ führt ebenso oft dazu, dass man eine solche Immobilie nicht unbedingt für eine gute Investition hält. Immobilien werden unter Denkmalschutz gestellt, weil sie einen hohen kulturellen Wert darstellen und die Erhaltung im öffentlichen Interesse liegt. Deshalb haben die Eigentümer einer solchen Immobilie auch die Pflicht, diese so instand zu halten, dass ihr historischer städtebaulicher, ihr künstlerischer und ihr wissenschaftlicher Charakter nicht verändert wird. Das heißt aber nicht unbedingt, dass die Investition in ein Baudenkmal nachteilig sein muss.
Sanierungen und Modernisierungen dürfen nur in Absprache mit den zuständigen Behörden vorgenommen werden und müssen von Bauexperten für Denkmalschutz angeleitet werden. Nehmen die Eigentümer einer denkmalgeschützten Immobilie eigenständig, ohne schriftliche Genehmigung, eine Renovierung oder einen Umbau vor, kann es durchaus passieren, dass sie zu einem teuren Rückbau verpflichtet werden.
Ebenso erkennen nur Bauexperten und Spezialisten alle Möglichkeiten, ein Denkmal in seinem Zustand zu erhalten und zugleich alle Anforderungen an modernes Wohnen einzuhalten und umzusetzen. Doch in manchen Fällen ist das auch für Profis nicht in Gänze umsetzbar. Die German Property Group GmbH ist in Langenhagen bei Hannover ansässig und ist auf die Sanierung und den Umbau denkmalgeschützter Immobilien spezialisiert. Das Unternehmen sagt dazu: „Auch wir stoßen hin und wieder an unsere Grenzen. Meistens sind Kommunen dann enttäuscht, wenn eine Denkmalimmobilie nicht wirtschaftlich saniert werden kann. Wir versuchen dann Kompromisse anzubieten, bei denen ein Baudenkmal zumindest in Teilen erhalten bleibt.”
Eigentümer denkmalgeschützter Immobilien müssen hohe Auflagen umsetzen, die auch finanzielle Nachteile bedeuten. Der Staat versucht deshalb, an dieser Stelle etwas zu entlasten und kommt mit einer speziellen steuerlichen Absetzungsmöglichkeit AfA (Absetzung für Abnutzung) für denkmalgeschützte Immobilien entgegen. Käufer können davon deutlich profitieren. Wer erwägt, in ein Baudenkmal zu investieren, sollte daher die Möglichkeiten, die Immobilie steuerlich geltend zu machen prüfen und die grundlegende Kalkulation mit einbeziehen.
Denkmalgeschützte Immobilien kommen übrigens in vielen Variationen vor. Viele denken dabei an kunstvoll verzierte Jugendstilfassaden oder Bauwerke mit repräsentativem Charakter. Doch auch ganz andere Immobilien wie Krankenhäuser, Fabrikgebäude, Kasernen oder alte Stadthäuser können Zeugen vergangener Jahrhunderte sein. Große Baudenkmäler bieten Chancen, wenn sie für Wohnzweck nutzbar gemacht werden können. Besonders in strukturstarken oder urbanen Gebieten ist Wohnraum oft sehr knapp. Durch den Umbau bzw. Umnutzung einer denkmalgeschützten Immobilie lässt sich hier mitunter Abhilfe schaffen.
In Deutschland gibt es Schätzungen zufolge weit mehr als eine Million Baudenkmale, einzelne Gebäude aber auch komplette Stadtkerne. Und jedes Jahr kommen weitere hinzu, da sie aufgrund ihrer besonderen Bauweise erhaltenswert sind. Damit trägt man mit dem Kauf eines denkmalgeschützten Hauses nicht nur zum Erhalt eines wertvollen Kulturgutes bei, es ist auch eine lohnenswerte Investition für kommende Generationen.
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